Hengameh Yaghoobifarah: “Ministerium der Träume”

Eine Wortmeldung der explosiven Art

Ausführlicher, vielleicht begründeter: https://kommunikativeslesen.com/2021…

Yaghoobifarah ist eine moderne Antigone im Kampf um das Vermächtnis der Schwester, ein Ringen um Verstehen, um das Durchbrechen der Angst, eine Antigone, die sich nicht an die Regeln halten kann, noch halten will, so lange, bis sie einmal nicht mehr ironisch, voller Enttäuschung und Traurigkeit feststellen und sagen muss „Nicht schlecht, Deutschland“, sondern es sagen will und kann, da sie endlich angstlos leben und lieben kann, und zwar ohne Angst und fremdaufmodulierter Reue.

Wer sich von diesem Buch angegriffen fühlt, hat viel über sich, nicht über die Autorin zu lernen. Hier bricht sich eine Literatur bahn, die beschreibt und kein Blatt vor dem Mund nimmt. Der Schmerz ist nur ein Teil – die Lautstärke ein anderer. Beides wird von der Wut zusammengehalten, die den Text rahmt und Kontur verleiht. Wer den ungeschönten Blick wagt, wird belohnt. Uneingeschränkt lesenswert.

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