Sebastian Fitzek: “Der Heimweg”

Ein problematisches Buch mit Schwächen in der Erzähltechnik.

Ausführlicher, vielleicht begründeter: https://kommunikativeslesen.com/2021…

Sieht man von allem ab, was an dem sogenannten Psychothriller von Sebastian Fitzek stören könnte, bspw. die geschmacklosen Beschreibungen, die laut Autor die Empathie einüben sollen, die aber lediglich dazu dienen, zu überprüfen, ob man Empathie hat oder nicht, so bleibt nichts als eine Erzählmakulatur schlecht zusammengezimmerter, aus herkömmlichen Kriminalromanen zusammengeclickte Schockideen übrig.

Ärgerlich nämlich ist, dass Dinge dem Leser beschrieben werden, die gar nicht der Wahrheit entsprechen. Das führt dazu, dass X als Y über viele Seiten beschrieben wird, bis plötzlich, oh Wunder, X gar nicht Y, sondern Z ist, und so weiter. Das ist in etwa so toll, wie von einem Weltuntergang zu lesen, der plötzlich nur ein Film gewesen ist, den sich jemand auf seinem Fernseher angesehen hat, während er auf seine Pizza wartet.

Der Roman treibt ein unfaires Spiel. Man kann sich auf keine Beschreibung, Benamsung verlassen. Der Autor hält sich an keine Regel – aber wer spielt schon gerne ein Spiel, in dem niemand die Regeln kennt. Am Ende wird also etwas aufgelöst, was ja wieder völlig anders sein kann. Aber wen, darf man fragen, interessiert dann die Auflösung noch?

Irgendwie enttäuschend, wahrscheinlich wegen übertriebener Erwartung.

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