Doris Wirth: „Findet mich“

Ein Familienvater vergeblich auf der Flucht, narrativ den Brüchen entlang erzählt. (Deutscher Buchpreis-Longlist)

Doris Wirths Roman Findet mich nimmt das Thema Familie, Eltern, Eltern-Kind-Beziehung auf und behandelt eine Art fiktiv-biographisches Spektakel einer Tochter, die sich keinen Reim auf das Verhalten ihres Vaters Erwin machen kann. Erwin, verrückt, überanspruchsvoll, pflichtbewusst, besessen, doch vom eigenen Vater kleinhalten, hat Schwierigkeiten, sich am Riemen zu reißen:

Sie knöpft sein Hemd auf, aber er hält ihre Hände fest, zieht seinen Gürtel aus und schnürt ihn eng um ihre Handgelenke. Sie schaut ihn an, nicht ängstlich, eher spöttisch scheint ihm, und das erhitzt sein Gemüt und sein Geschlecht.
»So einer bist du«, sagt sie, und er sagt: »Ich weiß nicht, was für einer ich bin, das wird sich noch zeigen, und jetzt sei besser still.«
Sie lacht, da wirft er sie aufs Bett und reißt ihr Hose und Unterhose von den Beinen.

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