Stephan Schäfer: „25 letzte Sommer“

Stilistisch hilfloser Versuch, sich mit dem leeren Leben zu versöhnen.

25 letzte Sommer von Stephan Schäfer gehört zur sogenannten Erbauungsliteratur, die bewusst, fast obszön schlicht mit Fokus auf Innerlichkeit und Reinheit, ohne begriffliche Dogmatiken, gesteigertes Glaubens-, Lebens- und Frömmigkeitsgefühl anstrebt. Stephan Schäfers Erzählstimme sucht den Sinn, und er findet ihn auf dem Kartoffelfeld eines Kartoffelbauerns namens Karl:

Demnach verbringt der Deutsche durchschnittlich täglich circa zehn Stunden vor dem Computer, Smartphone oder Fernseher. In vierzig Jahren summiere sich das auf achtzehn Jahre.
»Also drastisch mehr Zeit, als man in der Regel mit einem lieb gewonnenen Menschen verbringt«, sagte Karl und ließ die Studie unkommentiert im Raum stehen.
Natürlich wusste ich, was er mir insgeheim damit sagen wollte. Seine Botschaft war vorsichtig verpackt, aber gleichzeitig charmant und herausfordernd. Karl lächelte mich milde an.
»Komm, ich zeig dir mein Kartoffelfeld.«

„Stephan Schäfer: „25 letzte Sommer““ weiterlesen
Die mobile Version verlassen