Hiroko Oyamada: „Das Loch“

Das Loch by Hiroko Oyamada

Gespenstisch-lustgeladene Imaginationen im Abseits. Traumnovelle auf Japanisch.

Oyamadas Kurzroman steht klar in Kontext zu Haruki Murakami aus bspw. Die Stadt und ihre ungewisse Mauer und Sayaka Murata in Das Seidenraupenzimmer und Die Ladenhüterin. In Oyamadas Text spielt auch die Differenz Stadt/Land, Kinder und Kinderlosigkeit, Beruf und Arbeitslosigkeit eine Hauptrolle. Die Protagonistin heißt Asahi und irgendwie läuft ihr Leben nicht wirklich so, wie sie es sich vielleicht vorgestellt hat, insbesondere ihre Ehe zu Muneaki nicht, der im Grunde nur an seinem Handy hängt:

»Meinst du, deine Mutter denkt, ich sei fest angestellt?«
»Nein, das weiß sie, glaube ich …« Die Finger meines Mannes fuhren in Windeseile über die Tasten [seines Handys]. Es hat Zeiten gegeben, als ich wissen wollte, was er so treibt, aber mittlerweile interessiert es mich kaum mehr: Solange er nicht in kriminelle Machenschaften oder sexuelle Exzesse verwickelt ist, muss ich nicht im Einzelnen erfahren, worüber er sich mit seinen mir unbekannten Freunden austauscht.

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