Daniela Krien: „Mein drittes Leben“

Mein drittes Leben by Daniela Krien

Melodramatisch-gestaltete Traumabeschreibung mit angezogener Handbremse, andeutungsweise, erzählt.

Nach „Der Brand“ aus dem Jahr 2021 legt Daniela Krien, Gewinnerin des Sächsischen Literaturpreises 2020, mit „Mein Drittes Leben“ ihren neuen Roman vor. Wie „Der Brand“ spielt er hauptsächlich auf dem Land, in der Nähe von Leipzig, befindet sich die Ehe der Protagonistin in einer Krise, kümmert sie sich um einen gemieteten Bauernhof und versucht in der Abgeschiedenheit vom Großstadtrummel ihr Leben wieder in eine Bahn zu bringen:

Mit den Sinnsprüchen auf den Vorderseiten überbrückt [meine Mutter] die eigene Sprachlosigkeit. Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du heute von Neuem beginnen. (Buddha) – Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann. (Marie von Ebner-Eschenbach) – Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen. (Guy de Maupassant) Aber hier, in meinem dritten Leben, sind es nicht die Menschen. Es sind die Tiere und die Pflanzen und der Wind und die Bilder der Toten an den Wänden.

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