Anna Katharina Fröhlich: „Die Yacht“

Die Yacht by Anna Katharina Fröhlich

Sommerfrische Unabhängigkeitserklärung in Sizilien. Eine Künstlerin auf inspirierenden Abwegen.

Der Mythos Italien geistert ständig in der deutschen Literatur herum, damals wie heute, von Johann Wolfgang Goethes Italienische Reise über Thomas Manns Der Tod in Venedig hin zu, bspw., eben Anna Katharina Fröhlichs Die Yacht. Die Lebensfreude und Lebenskunst Italiens stellt so etwas wie ein dauerhaftes, dem Unbewussten verschwistertes Sehnsuchtsziel dar, das idealisiert, dennoch als Utopie, Imaginationsräume öffnet:

Eingelegte Sardinen, Lakritzstangen, Käsereiben, Handsicheln, Töpfe und Berge von Slips lockten die Blicke. In die Rufe der Händler mischten sich Taubengurren und Hundegebell. Eine Unterwäscheverkäuferin in mit Goldschmetterlingen geschmückten Sandalen fächerte sich mit einer Zeitung etwas Luft zu [… Hier] machte sich an Markttagen durch Schreie, heftige Gesten, unwirsche Blicke und lautes Gelächter eine uralte Wildheit im Menschen Luft. Martha sah einmal eine monumentale Russin in zerrissenen Jeans, die mit der Stimme eines Stammeshäuptlings auf einen schmalen Mann einbrüllte, der kraftlos zwischen ihren Händen hing.

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