Jan Weiler: „Der Markisenmann“

Schmerzlose Schmonzette mit Herz

Ausführlicher und vielleicht begründeter:  https://kommunikativeslesen.com/2022/…

Schreiben, um zu unterhalten, heißt mit einem Text zu amüsieren, zu rühren, mit Worten Bilder zu erzeugen, Situationen zu beschreiben, die mitreißen, und Figuren zu erschaffen, die interessieren. Interessieren kommt vom augenblicklichen Dabei- und Dazwischen-Sein, und Jan Weiler hat mit seinem Roman „Der Markisenmann“ genau dies getan – ein Dabei- und Dazwischen-Sein verfasst, das augenblicklich mitreißt, unterhält, ohne das geringste zu hinterlassen. In etwa wie ein Urlaub am Strand oder eben die Zeit, die die Ich-Erzählerin des Romans, Kim, bei ihrem Vater, Ronald, in Duisburg verbringt:

„Es war eben ein Urlaubsort. Ich meinte es nicht böse. Aber für Alik, der sich so sehr gewünscht hatte, dass ich bei ihm blieb, war es eine katastrophale Antwort. Denn er wohnte ja hier. Er machte keinen Urlaub. Der Schrott und die rotbraune Erde, das kniehohe Unkraut, der modrige Geruch aus dem Kanal, die schwere Luft vor einem Gewitter und das zugige Häuschen seiner Eltern waren seine Heimat. Sie war gut genug für ihn, aber offensichtlich nicht gut genug für mich.“

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