Uwe Tellkamp: “Der Schlaf in den Uhren”

Rezension von Uwe Tellkamp: "Der Schlaf in den Uhren"
Ermüdender magischer Realismus

Ausführlicher und detaillierter vielleicht hier: https://kommunikativeslesen.com/2022/…

Uwe Tellkamp ist bewusst oder unbewusst in die Fußstapfen von Günther Grass getreten. Mit „Der Turm“ legte er eine glasklare Fortschreibung und Fortsetzung von „Ein weites Feld“ vor. Als Chronist der deutschen Nachkriegsgeschichte arbeitete er sich bislang an den disparaten Welten und sozialen Prozessen ab wie seiner Zeit Grass, der ebenfalls zu allen Themen und aktuellen Problemzonen einen Roman verfasst hat. Tellkamp geht mit „Der Schlaf in den Uhren“ nun neue Wege, die die engen narrativen Bahnen eines an Theodor Fontane angelegten narrativen Realismus weit hinter sich lassen. In seinem Roman geht es nämlich nicht um die Bundesrepublik Deutschland, noch um die Deutsche Demokratische Republik, sondern um ein chimärisches Spiegelbild namens Treva, Argo und Brenta, in welchem »das Mammut«, »General«, »das Fossil«, »Außen Eins« und »Außen Zwei« der trevischen Nachrichtenagentur und die Tausendundeinenacht-Abteilung auf der »Kohleninsel« samt der »Dunkelgrauen« und »Hellgrauen Eminenz« ihr Unwesen treiben:

„Die Kohleninsel ein Labyrinth zu nennen wäre untertrieben, es gibt Labyrinthe auf mehreren vertikalen und horizontalen Ebenen, die den Archipelagus durchziehen, wie wir unser Gebiet vorzugsweise nennen. Der einfache und Staatsname erscheint uns unpassend und allzu oberflächlich.“

Uwe Tellkamp aus: “Der Schlaf in den Uhren”
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