Tomer Gardi: „Eine runde Sache“

Tomer Gardi: „Eine runde Sache“

Literarischer Blindgänger. Schade – nach gutem Anfang, ein schwaches Ende.

Ausführlicher, vielleicht begründeter: https://kommunikativeslesen.com/2022…

Tomer Gardi, nominiert und auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse, legt mit „Eine runde Sache“ einen seltsamen Roman vor, der vielversprechend beginnt, interessante Wagnisse eingeht, um dann sehr schwach, beinahe nichtssagend zu enden. Es ist ein janusköpfiges Gewebe aus historisch verbürgten und imaginierten Vorgängen, die von einem wortsprachlichen, orthographischen Abenteuer eingeleitet werden. Der Zusammenhang liegt nicht auf der Hand. Die innere Spannung des Textes dreht sich um Emigration, Kunst, um Ausdruck, Fremd- und Zuhause-Sein. Trotz offener Lektüre, interessiertem Sich-Einlassen erwies sich der Roman als heiße Luft rundum Nichts.

„So viele Versionen, so viele Perspektiven. Und auch Gespräche zwischen den Besucherinnen und Besuchern. Und die Gemälde von Raden Saleh, und die Beschriftungen unter den Bildern. Irgendwann spürte ich den Drang, mit all dem etwas zu machen, die vielen Details zu einem Ablauf zu verbinden, um sie mir selbst zu erklären und sie zu verstehen. Ich hab auch Eigenes hinzugefügt. Um Lücken zu füllen oder zu verschönern. So bin ich nun mal, wie ich hier mit verschränkten Armen dasteh, schweigend, neben dem Insektendetektor.“

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Quentin Tarantino: “Es war einmal in Hollywood”

Quentin Tarantino: "Es war einmal in Hollywood"

Und das ewig Langweilige zieht sich und uns dahin …

Ausführlicher, vielleicht begründeter: https://kommunikativeslesen.com/2021…

Die Frage lautet: Wieviel bleibt von dem Roman „Es war einmal in Hollywood“ übrig, wenn man die Wörter „lange Beine“, „Minirock“, „verdammt“, „Steve McQueen“, „Hippie“, und alle möglichen Varianten und Beschimpfungen weiblicher Geschlechtsteile und sexueller Ausrichtungen abzieht? Von der Ein-Sterne-Bewertung kann man schon sehen, nicht viel. Der Inhalt ist fürchterlich schnell umrissen. Es handelt sich um Hollywood in den Sechzigern und Siebzigern. Es handelt von Western. Es handelt von einem abgehalfterten Serien-Schauspieler und seinem Stuntdouble. Es handelt von männlichen Sprücheklopfern, gaffenden Blicken, Pantoffelheldgehabe und die Wünsche, ganz groß rauszukommen.

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