Moritz Baßler: „Populärer Realismus“

Populärer Realismus

Ist das noch Literatur, die Gegenwartsliteratur?

Ausführlicher, vielleicht begründeter: https://kommunikativeslesen.com/2023/…

Moritz Baßler, seines Zeichen Literaturwissenschaftler an der Universität Münster, fühlt in seinem neuesten Buch „Populärer Realismus“ den aktuellen Bestsellern und Buchpreisbüchern auf den Zahn. Die Gegenwartsliteratur zeichne sich durch Realismus aus, und Realismus bedeutet für Baßler, dass die Sprache als Medium nicht in Erscheinung tritt, sondern nur als Mittler, als unsichtbares Zeichensystem, das direkt in die Welt der Erzählung leitet:

„Der Realismusbegriff, der in diesem Buch verwendet wird, bezieht sich also ausdrücklich auf die Machart der Texte und nicht auf ihren Inhalt. Gespenstergeschichten, Science-Fiction und Fantasy-Romane enthalten zwar Dinge, die in unserer Realität womöglich nicht vorkommen (Gespenster, Vampire, Androiden, Drachen, Zauberer). Sie sind aber trotzdem realistisch erzählt […]“

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Christian Kracht: “Eurotrash”

Untot im Rausch durch die Schweiz

Ausführlicher, vielleicht begründeter: https://kommunikativeslesen.com/2021…

Folgt man dem postmodernen Zeitgeist a la Lyotard befinden wir uns in einer Zeit nach dem Ende großer Erzählungen, d.h. in der nur noch sich selbst transparente, oder untote Erzählungen hin und her geistern, kleine Erzählungen voller verwobener und irrelevant gewordener Details existieren können. Mischt man noch Klischees, Erfahrungsarmut in die These, würzt sie mit der Schweiz, dem Nationalsozialismus, Demenz und Familienproblematik, sexuellen Missbrauch und Sadomasochismus, und garniert dieses Gebräu mit Anekdoten aus dem Spiegel-Magazin der letzten sieben Jahrzehnte, so erhält man, schüttelt und rüttelt man nur genug, den neuen Roman von Christian Kracht: „Eurotrash“, der sich wie ein Who-is-Who der bundesrepublikanischen Plattitüde eines inexistenten Literatursalons gehobener Söhne und Töchter mit Abschluss in Germanistik liest und auch von einer künstlichen Intelligenz geschrieben werden hätte können. Siehe hierzu das bald erscheinende Buch Daniel Kehlmanns „Mein Algorithmus und ich“.

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